Ich bin Frank Klein, 42 Jahre alt, aus Köln. Seit zehn Jahren lebe ich in meiner eigenen Wohnung – mit Assistenz. Jeden Tag unterstützt mich jemand im Alltag, auch nachts ist Hilfe da, wenn ich sie brauche. Diese Unterstützung ermöglicht mir ein selbstbestimmtes Leben. Trotzdem bin ich nicht unsichtbar. Ich habe Gedanken, Gefühle, Meinungen. Ich kommuniziere vielleicht anders, aber ich kommuniziere. Mein Gerät ist keine Barriere, sondern meine Brücke zur Welt. Und ich wünsche mir, dass diese Brücke nicht ignoriert wird, sondern als das gesehen wird, was sie ist: ein Werkzeug, das mir ermöglicht teilzunehmen, mitzureden und gehört zu werden.
Wenn ich mit meinem Assistenten unterwegs bin, erlebe ich oft, dass ich nicht wirklich wahrgenommen werde. Immer wieder kommt die Frage: „Versteht die Person dich? Hört er dich?“ Dann denke ich: Warum sollte ich zwei Ohren haben, wenn nicht zum Zuhören? Mir ist bewusst, dass der Kontakt mit mir für manche neu ist, gerade wenn sie so etwas noch nie erlebt haben. Das verstehe ich. Aber Ehrlichkeit ist mir wichtig – sie und die Neugier, mich wirklich kennenzulernen.
Natürlich gab es auch Situationen, in denen Menschen mich ohne Grund ausgelacht haben – egal ob jung oder alt. Zum Glück habe ich durch meine Familie und mein Umfeld gelernt, vieles gelassener zu sehen und mir ein dickes Fell zuzulegen. Das zeigt sich auch in meinem Selbstbewusstsein.
Der Einsatz meines Kommunikationsgeräts nimmt mich nicht aus der Verantwortung für mein Handeln. Er schützt mich nicht vor Kritik – und soll es auch nicht. Wenn ich möchte, dass Menschen mich wie jeden anderen behandeln, gilt das im beruflichen wie im privaten Leben.






