Wie ich zu meinem Kommunikationsgerät kam

Als ich zwischen 10 oder 11 Jahre alt war, bekam ich das erste Kommunikationsgerät, was den Namen Touch Talker hatte. So weit so gut. Dachten alle außer ich, weil das komische Ding was vor mir stand, hatte nur Tasten: Wie sollte das mir beim Kommunizieren helfen? „Ach, das geht doch garnicht.“ Das war meine Meinung und dazu, sah es auch nicht so leicht aus: Also was mache ich? Nur eine Antwort: “Hier muss ich weg.“

So fuhr ich in meine Klasse zurück, denn ich hatte doch eine Möglichkeit zu kommunizieren, wenn sie auch nicht so perfekt war, doch man verstand mich. Ich kommunizierte mit den Menschen, die mich gut kannten, durch Mimik und Gestik. Man kann doch alles den Leuten zeigen, was ich will, das war meine Denkweise. So war es schon ganz klar, das Gerät wanderte in den Schrank.

Ich bin weiter mit meinen bisherigen Kommunikationsmöglichkeiten in die Schulpausen gefahren. „Alles gut. Kein Problem“ habe ich gedacht. Bis was Unerwartetes passierte: Da sah ich sie, sie sah wirklich toll aus, nur, ich hatte ein kleines Problem. “Wie kann ich ihr sagen, was ich fühl?“ Aber was schon klar war, sie hat mein Interesse geweckt. Jetzt fing mein Gehirn an zu arbeiten und auf einmal kam mir die Erleuchtung. Ich hatte noch das komische Gerät im Schrank. Dann besorgte ich mir Leute wie meine Lehrerin, die mir halfen, und dann war ich quasi mittendrin statt nur dabei!

Ich tauchte nun in eine ganz andere Welt ein. Ich konnte es kaum glauben aber von Tag zu Tag lernte ich mehr dazu. Ich hatte einen Helfer, wo Symbole mit passenden Sätzen drin waren, und diese habe ich dann erstmal geübt. Das habe ich wirklich jeden Tag in der Schule geübt, bis ich mir einige Symbole und Sätze gemerkt habe. Danach kamen mehr und mehr Symbole dazu. Dann hat mich meine Motivation gepackt und ich habe viel mit dem Talker rumgespielt und herumprobiert, was dann echt Spaß gemacht hat. Am Anfang habe ich natürlich mehr Blödsinn gemacht, aber es hat mir trotzdem geholfen, mir die Symbole einzuprägen. Ich habe angefangen alles einzuspeichern was ich gehört habe und für gut empfunden habe. Dazu gehörten natürlich nicht so nette Wörter und lustige Sprüche. Die Sprüche benutze ich manchmal heute noch.

In der Schule waren am Ende alle Zivis meine Zivis und haben mit mir den ganzen Schultag Wörter und Sätze gespeichert.

Nach der Schule kam ich in zwei verschiedene Werkstädten, von dort aus besuchte ich zu einem Schulen, wo ich als Coach Menschen mit unterstützter Kommunikation die Nutzung des Sprachcomputers näherbrachte und zum anderen machte ich eine Ausbildung zum UK-Referent.

Nach der Zeit in der Werkstatt bin ich bis heute als Referent und Coach tätig. Mir liegt es am Herzen andere Menschen zu unterstützen und ihnen bei dem Erlernen von der Kommunikation mit einem Sprachcomputer zu helfen.

Frank Klein für Prentke Romich